In Wächtersbach ist es fast schon keine Frage des Geldes mehr, ob man sesshaft werden kann oder nicht – es sind aktuell schlicht keine Flächen vorhanden. Wenn nicht gehandelt wird, müssten gerade junge Paare die Stadt verlassen, obwohl sie gerne weiterhin bei uns leben möchten. Auch für Mieterinnen und Mieter hätte der steigende Wohnungsdruck erhebliche Konsequenzen.

Deshalb hat die Schaffung von Wohnraum für uns höchste Priorität. Dafür wollen wir vorrangig die Innenentwicklung in Wächtersbach und den Ortsteilen vorantreiben, wie es bereits auf dem Brauereigelände und in Leisenwald umgesetzt wird. Parallel dazu wollen wir prüfen, wo, obund in welchem Umfang neue Baugebiete ausgewiesen werden können. Dafür haben wir in Wächtersbach und in Aufenau die ersten Schritte gemacht und einen Aufstellungsbeschluss getroffen.

Außerdem wollen wir unsere Wohnungsbaugenossenschaft unterstützen. Wächtersbach ist neben Maintal eine von nur zwei Kommunen im Main-Kinzig-Kreis, die über eine gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft verfügt – und darauf sind wir stolz. Wir wollen auch in Zukunft gute Rahmenbedingungen für die GeWoBau eG sicherstellen.

Zudem wollen wir Projekte für bezahlbares Wohnen vorantreiben, wie z.B. „Wohnbau 60plus“ in der Alten Schule in Hesseldorf, wo moderne Wohnungen zu festen Mietpreisen von 7,50€ pro m² entstehen – und zwar barrierefrei und energetisch auf neustem Stand. Wir wollen solche Projekte, die für bezahlbaren Wohnraum für geringe und mittlere Einkommen sorgen, auch in Zukunft fördern und weitere Möglichkeiten prüfen.


Unsere Mobilität verändert sich, das Thema Verkehr wird eines der bestimmenden Zukunftsthemen sein. In unserer Stadt wurden neue Entwicklungen schon früh erkannt und umgesetzt: vom modernen, barrierefreien Bahnhof, über Fahrradboxen bis zu E-Tankstellen.

Wir wollen die Stadt in den kommenden Jahren noch fahrradfreundlicher machen. Dafür ist in den letzten Jahren schon vieles auf den Weg gebracht worden, von neuen Radwegen bis zu zusätzlichen Fahrradboxen. Für den Radweg „auf der Platte“ hat das hessische Verkehrsministerium für 2021 erste Mittel bewilligt, die Schlierbacher Straße wurde schon als Anbindung für diesen Radweg angemeldet. Wir setzen uns dafür ein, diese wichtige Radverbindung von Wittgenborn zur Innenstadt möglichst zügig umzusetzen.

Außerdem setzen wir uns für moderne und sichere Mobilität in unserer Stadt ein. Wir möchten Wächtersbach zum Vorreiter für moderne Verkehrsangebote wie Car- und Bikesharing machen und sehen in der geplanten Mobilitätsstation am Bahnhof eine große Chance dafür, die wir bestmöglich flankieren möchten. Deshalb haben wir beantragt, dass die Stadt Mitglied beim Mobilitätscluster des House of Logistics and Mobility (HOLM) aus Frankfurt wird, welches entsprechende Projekte unterstützt und koordiniert.

Auch Barrierefreiheit bleibt ein wichtiges Thema für uns. Deshalb setzen wir uns dafür ein, den Zugang zu möglichst allen öffentlichen Gebäuden barrierefrei zu gestalten. In den meisten Fällen ist das bereits umgesetzt. Weiterhin setzen wir uns dafür ein, Sanierungsmaßnahmen an Straßen mit der Absenkung von Bordsteinen zu verbinden, um die Fortbewegung zu Fuß zu erleichtern.


Mit der Entscheidung, das Schloss zu kaufen, zu sanieren und zum Sitz der Stadtverwaltung zu machen hat unsere Stadt ein riesiges Impulsprojekt angestoßen, welches die weitere Stadtentwicklung erst möglich gemacht hat. Wir sind froh um diese Entwicklung und stolz darauf, dieses Projekt mit unseren Stimmen auf den Weg gebracht und gegen die Kritik der Opposition verteidigt zu haben.

Mit dem Stadtumbau haben wir jetzt die Möglichkeit, auch das Brauereigelände, den Schlosspark und den historischen Stadtkern zu entwickeln. Unter Bürgerbeteiligung wurde dafür das „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) erstellt. Da die Förderung zeitlich begrenzt ist, möchten wir die mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelten Ideen in den kommenden Jahren zügig umsetzen.

Außerdem setzen wir uns für Investitionen in allen Stadtteilen ein. Für die gute Haushaltsführung der letzten Jahre hat die Stadt Wächtersbach im letzten Jahr drei Millionen Euro Investitionsmittel durch die Hessenkasse zur Verfügung gestellt bekommen. Diese werden für Projekte in allen Stadtteilen verwendet, unter anderem für die Dorfgemeinschaftshäuser, Feuerwehrfahrzeuge, Kitas und Straßeninstandsetzungen. So profitiert unsere ganze Stadt von der verlässlichen Haushaltsführung der letzten Jahre.

Und wir wollen die Chancen der Digitalisierung für eine bürgerfreundliche Verwaltung nutzen. Deshalb setzen wir uns für einen digitalen Rathaus-Service ein, der Behördengänge erspart. Mit dem Programm „Little Bird“, mit dem Kita-Plätze angefragt werden können, wurde dafür vor wenigen Monaten schon ein guter Schritt in einem wichtigen Bereich gemacht, den wir ausdrücklich begrüßen.


Ökologie und Nachhaltigkeit gehören zu den wichtigsten und prägendsten Themen unserer Zeit. Auch hier wurden in Wächtersbach früh die Zeichen der Zeit erkannt und vieles auf den Weg gebracht – Solardächer auf städtischen Liegenschaften, geförderte Regenwassertonnen, die Mitgliedschaft im Klimabündnis, die Windkraft bis zum Nahwärmenetz der BioEnergie. Für uns ist klar: Wir wollen auch weiterhin auf effektive sowie praktische klimaschonende Maßnahmen setzen und keine wirkungslose Symbolpolitik betreiben.

Auf Antrag der SPD hin erarbeitet die Stadt zusammen mit einem Planungsbüro ein Klimaschutzkonzept für Wächtersbach. Damit soll der zweifellos positive Ist-Zustand in unserer Stadt ermittelt werden, sowie weitere Potentiale für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Verbesserung der CO²-Bilanz ausgewiesen werden. Gerade in der Energieeinsparung ist in den letzten Jahren vieles passiert, besteht aber auch noch ein großes Potential, das wir weiter ausschöpfen wollen.

Zudem unterstützen wir die Pläne, das Fernwärmenetz auszubauen. Die Nachfrage steigt ständig und mit dem im letzten Jahr eingeweihten neuen Biomassekessel kann das Netz um mindestens 400 Haushalte erweitert werden. Wir haben dieses Projekt immer gegen Kritik, insbesondere aus der CDU, verteidigt und wollen das Netz in den kommenden Jahren gerne weiter in den Talgemeinden ausbauen, wenn es dort ausreichend interessierte Kunden gibt.

Um die Themen Natur, Nachhaltigkeit und Umwelt den Menschen näher zu bringen, sind Bildungsangebote unerlässlich. Deshalb bietet es sich für Wächtersbach an, eine Umweltbildungsstation im Schlosspark zu errichten. Wir schlagen dafür die Fläche des alten Forsthauses im Schlosspark vor, welche durch die Nähe zum Wald Ideal dafür ist und durch ein kleines Café in der Nähe des neuen Spielplatzes ergänzt werden könnte.